Reisebericht Rundreise Vestland, Region Sognefjord
Rund um den Sognefjord mit Nærøyfjord und Jostedalsbreen (Teil 2)
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Historische Orte im Tal Lærdalen
Das Lærdalen-Tal beginnt am südöstlichen Ende des Sognefjords und verbindet die beeindruckende Fjordlandschaft der Westküste mit den hochgelegenen Bergen des Ostens. Das Tal war einst Teil des historischen Königswegs (Kongevegen), einer wichtigen Verbindung zwischen Oslo und Bergen.
Das Lærdalen-Tal in Fjordnorwegen erstreckt sich vom Lærdalsfjord entlang des Flusses Lærdalselva bis zum Hochgebirge Filefjell. Es war über Jahrhunderte Teil des historischen Königswegs (Kongevegen) und damit ein zentraler Verkehrsweg.
Ein bedeutendes kulturelles Highlight des Tals ist die Borgund-Stabkirche, die im Jahr 1180 erbaut wurde und zu den am besten erhaltenen mittelalterlichen Kirchen Norwegens zählt. Hinter der Kirche beginnt der Vindhellavegen, ein eindrucksvoller Abschnitt des alten Königswegs, der mit seinen steilen Kehren und Panoramablicken begeistert.
Neben der historischen Bedeutung bietet das Tal durch die moderne Fernstraße E16 und den Lærdalstunnel, dem längsten Straßentunnel der Welt, eine schnelle und sichere Verbindung. Dieses Zusammenspiel aus spektakulärer Natur, reicher Geschichte und moderner Infrastruktur macht das Lærdalen-Tal zu einem faszinierenden Reiseziel, das Vergangenheit und Gegenwart auf besondere Weise miteinander verbindet.
Das Leardalen-Tal führt zum Lærdalsfjord, einem südöstlichen Seitenarm des beeindruckenden Sognefjords, dem längsten Fjord Europas. Eine bedeutende Verbindung über den Fjord bietet die Fähre zwischen Fodnes und Mannheller. Diese Route, Teil der Nationalstraße Rv5, ermöglicht eine bequeme und schnelle Überfahrt in nur 15 Minuten ohne längere Wartezeiten an den Fährhäfen.
Lærdalsøyri, eine historische Siedlung in der Gemeinde Lærdal, liegt am alten Königsweg, einer einst wichtigen Handelsroute zwischen Ost- und Westnorwegen.
Der Dorfkern ist besonders bekannt für seine gut erhaltenen Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die heute ein bedeutendes Beispiel für die norwegische Holzarchitektur darstellen. Rund 170 dieser Gebäude prägen das historische Stadtbild und machen Lærdalsøyri zu einem der wenigen noch erhaltenen Holzhausdörfer Norwegens.
Unser Fototipp
Ein wunderschöner Aussichtspunkt bietet einen beeindruckenden Blick auf das historische Dorf Lærdalsøyri. Vom Aussichtspunkt aus kann man die Spiegelung der alten Holzhäuser im ruhigen Wasser des Lærdalsfjords beobachten, was dem Ort eine besonders malerische Atmosphäre verleiht. Besonders am Abend, wenn das sanfte Licht die Szenerie in warme Farben taucht, wird die Spiegelung im Wasser noch intensiver.
Årdalsfjord und Årdalsvatnet
Der Årdalsfjord, einer der beiden östlichen Seitenarme des Sognefjords, verbindet die Fjordlandschaften Westnorwegens mit den Berggipfeln am Hochgebirge Jotunheimen.
Der Årdalsfjord beeindruckt mit seiner Lage zwischen steilen Bergen und malerischen Dörfern. Am Südufer verläuft die Straße Fv53, die an der Fährstation Fodnes - Manheller beginnt. Diese Route ist eine wichtige Verbindung und führt Reisende durch abwechslungsreiche Landschaften bis ins Hochgebirge Filefjell, einst Teil der bedeutenden Handelsroute des historischen Königswegs.
Das Südufer des Årdalsfjords besticht durch eine vielfältige und spektakuläre Landschaft, die sich durch dramatische Kontraste auszeichnet. Steile Berghänge ragen unmittelbar aus dem Wasser auf und sind oft von dichten Wäldern oder karger Felslandschaft bedeckt. Zahlreiche Wasserfälle durchbrechen diese Szenerie und stürzen in beeindruckenden Kaskaden in den Fjord hinab.
Entlang der Straße Fv53 bietet sich immer wieder die Gelegenheit, die Weite des Fjords zu überblicken oder von Aussichtspunkten die umgebende Natur zu bewundern.
Die Uferbereiche bei der Ortschaft Naddvik sind besonders einladend: Hier weichen die steilen Hänge flacheren Abschnitten, die einen direkten Zugang zum Wasser ermöglichen.
Am Årdalsfjord liegen die beiden Städte Årdalstangen und Øvre Årdal, die gemeinsam die Gemeinde Årdal bilden. Årdalstangen, am östlichen Ende des Fjords, dient zudem als Industriestandort, angetrieben durch die Wasserkraft der Region. Øvre Årdal, weiter landeinwärts am Årdalsvatnet gelegen, ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen in das nahegelegene Utladalen-Tal am Fuße des Hochgebirges Jotunheimen.
Die Fv53, auch Tyinvegen genannt, verläuft hinter Årdalstangen und entlang des Sees Årdalsvatnet weiter nach Øvre Årdal. Von hier führt eine Abzweigung ins Fardalen-Tal, das Zugang zum Sognefjell bietet. Die Fv53 selbst endet schließlich im Filefjell-Hochgebirge an der E16.
Unser Fototipp
Am östlichen Ende des Årdalsfjords bietet sich ein beeindruckender Ausblick auf Årdalstangen und den markanten Berg Gjeresnosa. Von hier aus lassen sich die sanften Übergänge von Fjord zu Gebirge besonders gut erkennen.
Der Lustrafjord, das Tor zum Jostedalsbreen
Das östliche Ende des Sognefjords, mit einer Länge von rund 205 Kilometern und einer Tiefe von bis zu 1.308 Metern der längste und tiefste Fjord Norwegens, bildet der in imposante Bergketten eingebettete Lustrafjord.
Als östlichster Nebenarm des Sognefjords windet sich der beeindruckende Lustrafjord bis zum Sognefjell, eine Hochgebirgsebene zwischen Breiheimen und Jotunheimen Nationalpark im Skandinavischen Gebirge. Zugang zu diesen imposanten Fjordlandschaften bietet von Süden kommend die Nationalstraße Rv5 mit der Fähre Fodnes - Manheller. Der Fährbetrieb wird rund um die Uhr von Norled AS aufrechterhalten, wodurch eine schnelle und zuverlässige Überquerung des Fjords möglich ist. Die Überfahrt dauert etwa 15 Minuten und wird in regelmäßigen Abständen durchgeführt.
Die Fv55, eine der nationalen Touristenstraßen Norwegens, führt von Kaupanger über Sogndal bis zum Lustrafjord und beeindruckt mit einer abwechslungsreichen Landschaft aus Bergen, Tälern und dem weiten Blick über den Fjord. Von Hafslo aus ermöglicht ein Abstecher in den Jostedalsbreen Nationalpark die Erkundung des größten Festlandgletschers Europas. Entlang des 33 Kilometer langen Ostufers des Veitastrandsvatnet bietet die Route zahlreiche faszinierende Aussichten (Foto unten).
Die Fv55 führt weiter entlang des Gaupnefjords, einem Seitenarm des Lustrafjords. In Marifjøra, am Südufer des Fjords, finden Besucher einen idyllischen Bereich mit Parkmöglichkeiten, Sitzbänken und einer eindrucksvollen Szenerie. Das ruhige Wasser des Fjords reflektiert die umliegenden Berge und sorgt für unvergessliche Ausblicke. Besonders reizvoll sind die traditionellen Bootshäuser, die das Landschaftsbild prägen und einen Einblick in die lokale Kultur bieten.
Von Gaupne aus führt die Straße Fv604 ins Jostedalen und ermöglicht Zugang zum Jostedalsbreen Nationalpark. Die Route erstreckt sich über etwa 37 Kilometer bis zum Gletscher und bietet beeindruckende Landschaften mit steilen Tälern und Ausblicken auf die gewaltige Eiskappe des größten Festlandsgletschers Europas. Ein besonderes Highlight ist die Möglichkeit, an geführten Gletscherwanderungen teilzunehmen. Ein Besuch des Breheimsenteret, einem Besucherzentrum am Eingang des Jostedalen, bietet zusätzliche Informationen und Ausstellungen über den Nationalpark.
Die Weiterfahrt auf der Fv55 führt von Gaupne zur Mündung des Gaupnefjords in den Lustrafjord und bietet atemberaubende Ausblicke. Besonders bei Nes kann man nach Nordosten auf das Ende des Fjords bei Skjolden blicken (Foto unten)s. Die Fv55 verläuft weiter Richtung Hochgebirge und wird zur Sognefjellsvegen, mit 1.434 m Passhöhe eine der höchsten Passstraßen Norwegens.
Von Nes aus eröffnet sich auch ein beeindruckender Ausblick nach Südwesten über den Lustrafjord bis zur Einmündung des Gaupnefjords (Foto unten). Besonders markant ist der Wasserfall Feigefossen am Ostufer, der sich mit einer Fallhöhe von 218 Metern zu den höchsten Norwegens zählt. Der Feigefossen lässt sich über einen Wanderweg erkunden, der spektakuläre Einblicke in die Umgebung bietet und bis zum oberen Ende des Wasserfalls führt.
Direkt an der Mündung des Gaupnefjords und Lustrafjords erhebt sich der 1.118 Meter hohe Berg Molden, ein markanter Aussichtspunkt in der Region. Von einem südwestlich des Bergmassivs gelegenen Parkplatz, der über eine schmale Straße von Hafslo nach Molland erreichbar ist, beginnt ein etwa 3 Kilometer langer Fußweg zum Gipfel. Der Wanderweg bietet auf dem Weg bereits beeindruckende Ausblicke auf den Lustrafjord und die umliegende Landschaft.
Unser Fototipp
Bereits die kleine Ortschaft Molland bietet einen beeindruckenden Panoramablick auf den Lustrafjord, besonders in den Nachmittagsstunden, wenn das Licht die Umgebung ideal ausleuchtet. Im Mai verstärken schneebedeckte Gipfel im Hintergrund die Szenerie. Der Blick reicht über das ruhige Wasser des Fjords und ermöglicht es, die umliegende Landschaft in ihrer vollen Pracht zu genießen.
Der Blick von Molland reicht auch zum gegenüberliegenden Ufer des Lustrafjords nach Urnes mit der ältesten Stabkirche Norwegens. Dieses UNESCO-Weltkulturerbe wurde etwa 1130 erbaut und ist bekannt für ihre kunstvollen Holzschnitzereien im sogenannten "Urnes-Stil", die frühere mythologische und christliche Motive kombinieren. Die Kirche thront auf einer Anhöhe mit freiem Blick über den Fjord und ist nur mit der Fähre von Solvorn aus erreichbar.