Reisebericht Rundreise Vestland, Region Sognefjord
Rund um den Sognefjord mit Nærøyfjord und Jostedalsbreen (Teil 3)
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Unterwegs am Nordufer des Sognefjords
Entlang des Nordufers des Sognefjords verläuft zwischen Sogndal und Hermansverk die Route Rv13 als Teil der Nationalstraße 13, die über eine Strecke von 449 Kilometer von Stavanger bis nach Sogndalsfjøra führt.
Der zwischen Sogndal und Hermansverk am Nordufer des Sognefjords verlaufende Abschnitt der Route Rv13, bietet beeindruckende Ausblicke auf den Sognefjord, der als einer der schönsten Fjorde der Welt gilt. Sogndal ist das Zentrum der Region und dient als Verkehrsknotenpunkt. Der Flughafen Haukåsen, nur 20 Minuten vom Stadtzentrum entfernt, ermöglicht schnelle Verbindungen nach Oslo und Bergen. Mit ihrer Lage am Sogndalsfjord (Foto unten), einem ruhigen Seitenarm des Sognefjords, ist die Stadt ein beliebter Ausgangspunkt für zahlreiche Outdoor-Aktivitäten.
Die Mündung des Sogndalsfjords in den Sognefjord bietet beeindruckende Ausblicke, insbesondere auf den Fresvikbreen-Gletscher, der sich am Südufer des Sognefjords erhebt (Foto unten). Der Fresvikbreen umfasst eine Fläche von etwa 15 Quadratkilometern in einer Höhe von bis zu 1.648 Metern über dem Meeresspiegel. Er befindet sich in der Gemeinde Vik zwischen den Tälern Seljedalen und Storedalen westlich des Aurlandsfjords.
Unser Fototipp
Im weiteren Verlauf der Rv13 stehen am Ufer des Sognefjords bei Leikanger mehrere Bootshäuser, die nicht nur malerisch, sondern auch ein Symbol für die lange maritime Geschichte und Kultur der Region sind. Sie bieten eine spektakuläre Aussicht nach Südosten über das Fjordwasser bis hin zu den steilen, bewaldeten Berghängen.
Das weiche Licht der tief stehenden Sonne in den späten Nachmittagsstunden spiegelt sich im Wasser und hebt die Farben der traditionellen Holzhäuser hervor. Diese Stunden sind ideal für Fotografen und alle, die die Ruhe und Schönheit der Landschaft genießen möchten.
Hermansverk und Leikanger, zwei benachbarte Ortschaften am Nordufer des Sognefjords, bieten eine reizvolle Kombination aus spektakulärer Natur und geschichtlicher Bedeutung. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die Kirche von Leikanger, ein markanter weißer Holzbau aus dem Jahr 1872. Sie liegt an einem Hang mit beeindruckendem Blick über den Sognefjord.
Die Weiterfahrt entlang der Rv13 in Richtung Fährhafen Hella bietet Reisenden ein malerisches Erlebnis. Auf dieser Route säumen traditionelle Bootshäuser und rot gestrichene Holzhütten die Küste, häufig eingerahmt vom beeindruckenden Panorama des Sognefjords.
Kurz vor dem Fährhafen Hella befindet sich entlang der Rv13 eine Parkbucht mit Blick auf den beeindruckenden Wasserfall Kvinnefossen. Dieser stürzt rund 120 Meter in die Tiefe und gehört zu den markantesten Wasserfällen in der Region. Der Wasserfall ist besonders spektakulär während der Schneeschmelze im Mai, wenn die Wassermassen kraftvoll in Richtung Sognefjord fließen.
Die Weiterfahrt auf der Rv13 in Richtung Westen führt Reisende zum Fährhafen Hella, einem zentralen Knotenpunkt für den Verkehr über den Sognefjord. Von hier aus bestehen ständige Fährverbindungen nach Dragsvik auf der Westseite und Vangsnes auf der Südseite des Fjords. Die Fähren verkehren regelmäßig etwa im Halbstundentakt und sind ein Bestandteil der Hauptverkehrswege in der Region.
Besonders beeindruckend ist die Fahrt durch die abwechslungsreiche Landschaft: Die Überfahrt mit der Fähre bietet wunderschöne Ausblicke über den Sognefjord, mit dem Südufer und seinen Dörfern sowie den beeindruckenden Gletschern Bjørnabreen und Langedalsbreen im Hintergrund, die bei klarer Sicht gut erkennbar sind.
Balestrand und Umgebung
Die Ortschaft Balestrand liegt strategisch günstig am Nordufer des Sognefjords direkt an der Mündung des landschaftlich herausragenden Fjærlandsfjords. Reisende erreichen Balestrand nur per Fähre über die Fährhäfen Hella aus östlicher Richtung oder Vangsnes im Süden.
Die geographische Lage von Balestrand bietet eine beeindruckende Kulisse. Im Süden erstreckt sich der weite Sognefjord, während der Westen von der markanten Fjordlandschaft und den Gletschern Bjørnabreen und Langedalsbreen dominiert wird. In Richtung Osten öffnet sich der Blick zur Mündung von Fjærlandsfjord, Vetlefjord und Sognefjortd (Foto unten). Diese Landschaft macht Balestrand zu einem idealen Ausgangspunkt für Erkundungen der Region.
Eine besondere Empfehlung ist die Fahrt über die norwegische Landschaftsroute Gaularfjellet, die mit der Fv613 am Fährhafen Dragsvik beginnt. Diese Strecke führt entlang des Vetlefjords (Foto unten) ins Hochgebirge und bietet zahlreiche Aussichtspunkte, von denen aus sich ein weiter Blick über das Tal und die Berge erstreckt. Aufgrund von Schneefällen ist diese Straße zwischen November und Mai gesperrt, doch in den Sommermonaten eröffnet sie eine faszinierende Reise durch unberührte Natur, die von Wasserfällen wie Likholefossen geprägt wird.
Die Fv55, die Dragsvik mit Balestrand verbindet, verläuft entlang des Esefjords. Dieser Fjordabschnitt zeichnet sich durch ruhige Wasserflächen aus, die an klaren Tagen eine beeindruckende Spiegelung der umgebenden Landschaft bieten. Der Keipen, ein markanter Gipfel mit einer Höhe von 1.399 Metern, erhebt sich im Hintergrund.
Seine steilen Flanken sowie die Ausläufer der Gletscher Bjørnabreen und Langedalsbreen machen ihn zu einem prägenden Element der Umgebung.
Das Dorf Balestrand selbst verfügt über eine lange Promenade entlang des Sognefjords, die sich für Spaziergänge anbietet und einen ungehinderten Blick auf den Sognefjord sowie die umliegenden Berge gewährt. Am zentralen Bootshafen, der mit einem großen Parkplatz ausgestattet ist, beginnt dieser Weg, der sowohl historische als auch modernisierte Gebäude umfasst. Zu den bekanntesten Bauwerken zählt das Kviknes Hotel, das seit 1877 besteht und für seine traditionelle Architektur bekannt ist.
Entlang der Promenade haben Besucher Gelegenheit, die Ruhe des Sognefjords zu genießen und den Blick auf die umliegenden Berge und Gletscher zu werfen. Besonders bei klarem Wetter spiegeln sich die Berge und das Wasser auf malerische Weise, was die Gegend zu einem beliebten Ziel für Fotografen und Naturliebhaber macht.
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Balestrand ist die St. Olav Stabkirche. Die 1897 erbaute Kirche liegt direkt am Ufer des Sognefjords und beeindruckt durch ihre kunstvollen Holzschnitzereien und Drachenkopf-Verzierungen, die typisch für die Stabkirchenarchitektur Norwegens sind.
Unser Fototipp
Die St. Olav Stabkirche in Balestrand liegt malerisch am Ufer des Sognefjords und bietet besonders interessante Lichtverhältnisse am späten Nachmittag. Wenn die Sonne hinter den Bergen im Westen steht, fällt das Seitenlicht auf die Kirche und beleuchtet ihre kunstvollen Holzschnitzereien. Dieses warme, weiche Licht hebt die Details der Kirche hervor und schafft eine beeindruckende Atmosphäre.
Generell hat sich Balestrand dank seiner idyllischen Lage und der umgebenden Natur zu einem beliebten Ziel für Naturliebhaber und Fotografen, die die atemberaubenden Ausblicke auf den Sognefjord und die umgebende Gebirgskulisse genießen möchten, entwickelt.
Tal Frudalen und Gletscher Frudalsbreen
Das Tal Frudalen, etwa 20 km nördlich des Sognefjords an der Nationalstraße Rv5 gelegen, ermöglicht den Zugang zu den westlichen Ausläufern des Gletschers Jostedalsbreen und grenzt im Westen an den Fjærlandsfjord.
Das Frudalen ist ein Tal voller landschaftlicher Vielfalt. Steile Berghänge, grüne Täler und klare Gewässer prägen das Bild, das sich bis zur Gletscherzunge des Jostedalsbreen, Europas größtem Festlandgletscher, erstreckt. Am Ende des Tals befindet sich der Dalavatnet, ein ruhiger Bergsee auf 366 Meter Höhe (Foto unten). Seine Lage direkt an der Fernstraße Rv5 macht ihn leicht erreichbar.
Die Rv5 selbst verbindet die Region am Sognefjord mit der Region am Nordfjord und ist eine der wenigen Hauptverkehrswege in dieser Gegend. Sie durchquert dabei die beeindruckende Landschaft des Frudalen, was sie nicht nur zu einer logistischen Verbindung, sondern auch zu einer beliebten Strecke für Reisende macht.
Der Frudalsbreen ist ein beeindruckender Gletscher und ein Seitenarm des Jostedalsbreen, des größten Festlandgletschers Europas. Er liegt auf einer Höhe von etwa 1.360 Metern über dem Meeresspiegel in der Gemeinde Sogndal. Der Zugang zum Gletscher erfolgt meist über Wanderwege aus dem nahegelegenen Frudalen (Foto unten).
Der Frudalstunnel ist ein beeindruckendes ingenieurtechnisches Werk, das die Region Vestland in Norwegen auf einzigartige Weise erschließt. Er verläuft unter dem Frudalen-Tal und verbindet die Stadt Sogndal mit dem Fjærlandsfjord. Mit einer Länge von 6.758 Metern und einer einröhrigen Bauweise verkürzt der Tunnel die Fahrtzeit zwischen den beiden Fjordregionen erheblich. Er wurde 1995 eröffnet und ist ein wesentlicher Bestandteil der Rv5, einer Hauptstraße, die für den regionalen Verkehr von großer Bedeutung ist.
Fjærlandsfjord und Gletscher Bøyabreen
Der Fjærlandsfjord ist ein etwa 27 Kilometer langer Nebenarm im Norden des weit verzweigten Systems des berühmten Sognefjords. Nur der nördliche Teil des Fjærlandsfjords, der die westlichen Ausläufer des Jostedalsbreen berührt, ist über das öffentliche Straßennetz erreichbar.
Während die steilen Fjordufer des Fjærlandsfjords meist schwer zugänglich sind und von Straßen weitgehend unberührt bleiben, ist der Wasserweg eine wichtige Verbindung. Eine selten genutzte Fährverbindung besteht zwischen Fjærland und Dragsvik, die besonders für Reisende von Interesse ist, die diese abgelegene und spektakuläre Landschaft erleben möchten.
Bedeutend einfacher gestaltet sich die Anreise mit dem Auto über die Fernstraße Rv5 von Sogndal, entlang des Tals Frudalen und schließlich durch den Frudalstunnel.
Unser Fototipp
Am nördlichen Ende des Frudalstunnels an der Rv5 befindet sich ein Parkplatz, der eine ausgezeichnete Aussicht auf den Fjærlandsfjord bietet. Von hier aus eröffnet sich in Richtung Süden ein beeindruckender Blick auf den Fjord und die steilen Berghänge, die ihn umrahmen (Foto oben).
Der Sonnenstand sorgt bis Mittag für optimale Lichtverhältnisse, die die Landschaft optimal in Szene setzen. Aber auch der Blick in Richtung Norden zum Gletscher Jostedalsbreen ist vom Parkplatz aus nicht weniger beeindruckend (Foto unten).
Die Weiterfahrt auf der Rv5 führt entlang des nördlichen Ufers des Fjærlandsfjords, wo ein Abstecher nach Fjærland möglich wird. Dieser kleine Ort, auch als "Bücherdorf" bekannt, liegt malerisch am Fjord und zieht Besucher mit seiner ruhigen Atmosphäre und kulturellen Highlights an. Im Zentrum von Fjærland liegt Mundal, das Herz des Ortes. Hier befinden sich zahlreiche Antiquariate, die den Titel "Bücherdorf" rechtfertigen.
Über 12 Antiquariate verteilen sich auf alte Gebäude wie Ställe, Bootshäuser und ehemalige Bankfilialen, in denen über 250.000 gebrauchte Bücher auf Besucher warten. Selbst die Touristeninformation bietet eine literarische Vielfalt an.
Die Fjærland-Kirche in Mundal, dem Hauptort von Fjærland, ist ein bedeutendes religiöses und architektonisches Wahrzeichen der Region. Sie wurde 1861 erbaut und später, im Jahr 1931, umgestaltet, wobei die ursprüngliche Architektur an den Stil norwegischer Stabkirchen angelehnt wurde.
Die heutige Form der Kirche ist eine modernisierte Interpretation mit kleineren Fenstern und vereinfachten Details, die sie weniger monumental, aber funktional und einladend erscheinen lassen. Die markante rote Außenfarbe der Kirche setzt im Winter, wenn Schnee die umliegende Landschaft bedeckt, einen lebhaften Kontrast.
Die Fahrt entlang der Rv5 führt weiter direkt zum Bøyabreen, einem beeindruckenden Ausläufer des Jostedalsbreen, Europas größtem Festlandsgletscher. Bereits von der Straße aus eröffnet sich ein großartiger Ausblick auf den Gletscher, der sich steil zwischen den umliegenden Berghängen ins Tal erstreckt.
Nur wenige Minuten vom Gletscher entfernt bietet ein Parkplatz am Fuße des Tals die Möglichkeit, das beeindruckende Panorama aus nächster Nähe zu erleben. Von hier aus führt ein kurzer Spaziergang zu einem Gletschersee. Der Fluss, der aus dem See entspringt, schlängelt sich weiter ins Tal und bietet gemeinsam mit dem Gletscher ein unvergleichliches Fotomotiv. Dieser Spot eignet sich ideal, um die Dynamik der Gletscherlandschaft zu bewundern, die sich durch jahreszeitliche Schwankungen ständig verändert.
Das Norwegische Gletschermuseum (Norsk Bremuseum) in Fjærland ist ein interaktives Museum, das umfassend über Gletscher, ihre Entstehung und den Klimawandel informiert. Es dient als offizielles Besucherzentrum des Jostedalsbreen-Nationalparks, in dessen Nähe es sich befindet. Das Museum bietet vielseitige Ausstellungen, darunter eine beeindruckende Panoramafilmvorführung über den Jostedalsbreen.
Besucher können Experimente mit echtem Gletschereis durchführen, mehr über die Rolle von Gletschern im Klimasystem lernen oder durch eine interaktive Klimaausstellung eine Zeitreise durch die Erdgeschichte unternehmen.