Reisebericht Region Lake Powell
Fotospots rund um den Lake Powell auf dem Colorado Plateau im Westen der USA
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Fotoserie
Die besten Fotolocations in USA in der Region Sierra Nevada mit Fototipps, GPS-Daten, Infos zu Sonnenstand und Lichtverhältnissen
Fotogeschenke
Souvenirs, Fotogeschenke und Kalender mit Motiven von den besten Fotopots in San Francisco im Westen der USA
- Lake Powell Offizielle Website
- Touristinformation
- Visitor Centers
- Aktueller Wasserstand
- Bootsanlegestellen
- Touren Navajo Nation
- Permits Navajo Nation
- Permits Lake Powell
Allgemeines
Der Lake Powell ist neben dem Lake Mead, der sich in der Nähe von Las Vegas befindet, der zweitgrößte Stausee der USA und versorgt sieben Bundesstaaten mit Strom. Er befindet sich im Grenzgebiet von Arizona und Utah etwa 350 km nordöstlich von Las Vegas. Nach Fertigstellung des Glen Canyon Dams im Jahre 1963 überflutete der Colorado River den Glen Canyon und wurde bis 1980 zum Lake Powell aufgestaut. Die Uferlänge war mit 3150 km zu diesem Zeitpunkt länger als die gesamte Westküste der USA.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich auf Grund vielfältiger Freizeitangebote um den See und zahlreicher Sehenswürdigkeiten im Umland die Gegend am Lake Powell zu einem beliebten Urlaubsziel für jährlich 3 Millionen Besucher. Im Jahre 1972 wurde die Landschaft um den Lake Powell als Glen Canyon National Recreation Area unter die zentrale Verwaltung des National Park Service gestellt.
Farbenpracht im Antelope Canyon
Wenige Meilen östlich der Kleinstadt Page, die Ausgangspunkt für alle touristischen Unternehmungen am südlichen Lake Powell ist, führt der Hwy 98 direkt an dem weltweit bekannten Antelope Canyon vorbei.
Der 200 m lange Upper Antelope Canyon und der 400 m lange Lower Antelope Canyon sind die Hauptattraktionen von Page. Hierbei handelt es sich um die meist besuchten und fotografierten Slot Canyons der Welt. Die durch Erosion aufgrund der Kraft des fließenden Wassers geschaffenen Schluchten sind ein typisches Landschaftsmerkmal des Colorado-Plateaus im Südwesten der USA.
Charakteristisch sind hier Sturzfluten (flash floods), wenn nach meist kurzen Sommergewittern große Wassermengen in kürzester Zeit durch die sonst trockene Schlucht fließen. Selbst bei nur leichtem Regen kann es in der Schlucht gefährlich werden. Ein besonders großes Unglück ereignete sich 1997 im Lower Antelope Canyon, wo elf Touristen von Flash Floods überrascht wurden und starben.
Beide Canoyns befinden sich auf dem Gebiet der Navajo Nation und dürfen nur innerhalb einer geführten Tour in der Zeit von 8 bis 17 Uhr besichtigt werden. Für Besichtigungen um die Mittagszeit, wenn die Sonnenstrahlen als Beam ein prächtiges Farbenspiel im Canyon entfesseln, ist eine Reservierung dringend zu empfehlen.
Durch die extrem hohe Nachfrage stiegen die Eintrittspreise in den letzten Jahren enorm an und variieren je nach Tageszeit sehr stark. Nur etwa 5 Meilen östlich von Page werden am Hwy 98 am Milepost 299 Touren angeboten, ebenso wie in Page oder im Internet. Den Eingang des Canyons erreicht man im Rahmen dieser geführten Touren nach einer Viertelstunde Fahrt in offenen, geländetauglichen Fahrzeugen.
Die einzelnen Gruppen sind zwar klein, aber typischerweise stehen oft 20 und mehr Fahrzeuge vor dem Eingang des Upper Antelope Canyons. Daher werden die Gruppen eng aufeinander folgend durch den Canyon durchgeschleust. Zeit für beeindruckende und kreative Fotos bleibt hier nicht. Zudem hat der Canyon keinen Ausgang und deshalb müssen alle Besucher denselben Weg wieder zurückgehen.
Aufgrund der hohen Besucherzahlen sind inzwischen Fotostative nicht mehr erlaubt und geführte Fototouren werden auch nicht mehr angeboten. Wer jedoch auf einer Rundreise keine andere Möglichkeit hat, diese einzigartigen Slot Canyons zu erkunden, sollte sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen. Der Vorteil beim Upper Antelope Canyon ist, dass er einen ebenerdigen und leicht erreichbaren Zugang hat. Anders sieht es beim Lower Antelope Canyon, 1 km entfernt auf der anderen Straßenseite des Hwy 98, aus.
Der Einstieg in den Lower Antelope Canyon erfolgt etwas schwieriger über Leitern und Streben von oben. Hier existieren nicht so viele Beams, wie im Upper Antelope Canyon. Damit verteilt sich der ohnehin nicht ganz so starke Besucherstrom vom Vormittag bis in den frühen Nachmittag.
Angesichts des extrem großen Besucherandrangs an diesen beiden Slot Canyons werden auf dem Gebiet der Navajo Nation inzwischen weitere Alternativen erschlossen und geführte Touren angeboten, wie z.B. im Canyon X und im Rattlesnake Canyon.
Der Colorado River am Horseshoe Bend
Nur wenige Autominuten südlich der Kleinstadt Page, das touristische Zentrum am südlichen Lake Powell, führt von einem Parkplatz am Hwy 89 ein Wanderweg zu einem spektakulären Fotospot an der Flussschleife Horseshoe Bend.
Der Colorado River hat sich am Horseshoe Bend etwa 300 m tief in das Gelände eingeschnitten und eine hufeisenförmige Schleife gebildet. Die Flussschleife ist Teil des Glen Canyons und befindet sich wenige Meilen stromabwärts des Glen Canyon Dams.
Die Felswände fallen hier steil senkrecht ab und je nach Sonnenstand leuchten die roten Sandsteinfelsen intensiv in der Sonne. Weniger empfehlenswert sind Fotos in der ersten Tageshälfte. Zu dieser Tageszeit erscheinen die Felswände am Horseshoe Bend ohne Wirkung des Polfilters und im faden Licht der Vormittagssonne sehr kontrastarm.
Unser Fototipp
Zum Fotografieren dieser räumlich sehr ausgedehnten Flussschleife ist unbedingt ein Weitwinkelobjektiv mit mindestens 20 mm Brennweite erforderlich. Um starke Schlagschatten in der Schlucht zu vermeiden, kann als idealer Zeitpunkt der Nachmittag empfohlen werden. Schöne Farben an den Felswänden ergeben sich auch nach Sonnenuntergang vor Beginn der blauen Stunde.
Wanderfreunden kann der mittlerweile angelegte Glen Canyon Rim Trail, ein etwa 19 km langer Wanderweg von der Brücke am Glen Canyon Dam über den Glen Canyon Dam Overlook bis zum Horseshoe Bend, empfohlen werden. Der mittelschwere, teils felsige und sandige Weg bietet einzigartige Ausblicken auf die Wüstenlandschaft und die Vermillion Cliffs in der Ferne. Die Mühen der Wanderung werden schließlich mit einem einzigartigen Ausblick auf den Horseshoe Bend belohnt.
Die Anreise zum Horseshoe Bend erfolgt stets über den Hwy 89 südlich von Page. Aus der einstigen unscheinbaren Parkbucht entlang des Hwy 89 ist mittlerweile ein großer Parkplatz für Autos, Busse und Wohnmobile geworden. Der Besucherandrang ist so hoch, dass selbst dieser riesige Parkplatz besonders an den Wochenenden zeitweise wegen Überfüllung geschlossen werden muss. In diesem Fall sollte die Anreise mit dem Shuttleservice von Page aus erfolgen.
Ein angelegter Pfad verläuft vom Parkplatz zunächst steil ansteigend, danach jedoch im flachen Gelände direkt zu einer Aussichtsplattform, dem Overlook. Um die volle Flussschleife mit dem Colorado River am Horseshoe Bend fotografieren zu können, müssen sich die Besucher direkt bis zu dem steil abfallenden Rand der Felswände vorwagen.
Lange Zeit war dieser Aussichtspunkt nicht abgesperrt und einige besonders unvorsichtige Besucher stürzten zu Tode. Inzwischen wurde hier eine Aussichtsplattform mit Geländer errichtet.
Jedoch bleibt ein Großteil des Randes trotzdem ohne Absperrung frei zugänglich, sodass weiterhin Vorsicht geboten ist. Wer zum Sonnenuntergang diese eindrucksvolle Flussschleife fotografieren möchte, der sollte sich aufgrund der vielen Besucher rechtzeitig einen Platz in der beliebten ersten Reihe sichern. Wer es ein wenig ruhiger mag, der kann alternativ auch individuell geführte Touren durch die Navajo Nation oder Rundflüge bei verschiedenen Veranstaltern buchen.