Reisebericht Region Lake Powell
Fotoreise zum Lake Powell auf dem Colorado Plateau im Westen der USA
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Fotoserie
Die besten Fotolocations in USA in der Region Colorado Plateau mit Fototipps, GPS-Daten, Infos zu Sonnenstand und Lichtverhältnissen
- Lake Powell Offizielle Website
- Touristinformation
- Visitor Centers
- Aktueller Wasserstand
- Bootsanlegestellen
- Touren Navajo Nation
- Permits Navajo Nation
- Permits Lake Powell
- Wahweap Marina
- Lake Powell Bootstouren
- Rainbow Bridge Allgemein
- Rainbow Bridge Bootstour
- Rainbow Bridge Hiking Permit
Allgemeines und Anreise
Etwa 350 km nordöstlich von Las Vegas befindet sich im Grenzgebiet von Arizona und Utah der Stausee Lake Powell. Nach Fertigstellung des Glen Canyon Dams im Jahre 1963 überflutete der Colorado River den Glen Canyon, der sich etwa 250 km flussaufwärts des Grand Canyons über das Colorado Plateau schlängelt. Bis 1980 wurde der Bereich des Glen Canyons schließlich zum Lake Powell aufgestaut.
Neben dem Lake Mead, der sich in der Nähe von Las Vegas befindet, ist der Lake Powell der zweitgrößte Stausee der USA und versorgt sieben Bundesstaaten mit Strom. Zum Zeitpunkt der größten Stauhöhe im Jahre 2001 betrug die Ausdehnung in nordöstlicher Richtung mehr als 300 km bei einer gesamten Wasserfläche von etwa 650 km². Die Uferlänge war mit 3150 km zu diesem Zeitpunkt länger als die gesamte Westküste der USA.
Die seit knapp 20 Jahren andauernde Dürre im Westen der USA und der damit einhergehende Wassermangel ließ den Wasserstand im Lake Powell dramatisch sinken. 2012 betrug die Füllmenge des Stausees nur noch 61%, heute enthält der Lake Powell weniger als 30% seiner ursprünglichen Wassermenge. Inzwischen sind breite Strände entstanden, die Enden der äußeren Canyons sind trockengefallen. So kann z.B. die bekannte Rainbow Bridge vom Ufer her nur über einen längeren Fußweg erreicht werden.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich auf Grund vielfältiger Freizeitangebote um den See und zahlreicher Sehenswürdigkeiten im Umland die Gegend am Lake Powell zu einem beliebten Urlaubsziel für jährlich 3 Millionen Besucher. Zahlreiche Yacht- und Bootshäfen entstanden hier, von denen die Urlauber z.B. mit gemieteten Hausbooten die einzigartige Landschaft mit ihren eindrucksvollen Sandsteinformationen am gefluteten Glen Canyon sowie in den zahlreichen Nebencanyons erkunden können.
Der niedrige Wasserstand hat mittlerweile auch direkte Auswirkungen auf den Tourismus. So erging kürzlich eine Warnung des National Park Service an Bootsbesitzer, ihre Hausboote vom Wasser zu holen, solange das noch möglich ist. Die Hausboot-Rampen an der Wahweap Marina sind bereits geschlossen, jedoch könnten demnächst auch alle anderen Motorboote dort betroffen sein.
Im Jahre 1972 wurde die Landschaft um den Lake Powell als Glen Canyon National Recreation Area unter die zentrale Verwaltung des National Park Service gestellt. Das Gebiet des Parks umfasst eine Fläche von etwa 5050 km², wobei der Stausee lediglich 13% dieser Fläche einnimmt.
Übernachtungsmöglichkeiten stehen am Lake Powel vorwiegend in der Kleinstadt Page am südwestlichen Ende des Stausees zur Verfügung. Die Stadt wurde 1956 als Camp zur Unterbringung der Beschäftigten am Bau des Glen Canyon Dams errichtet und bildet heute in der sonst wenig erschlossenen Region das touristische Zentrum für Reisen zum Grand Canyon, dem Monument Valley und den Nationalparks im Süden von Utah.
Page bietet neben den zwei großen Boots- und Yachthäfen Antelope Point Marina und Wahweap Marina auch zahlreiche Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Außerdem ist die Stadt über einen kleinen Regionalflughafen erreichbar.
Im nördlichen Bereich des Lake Powell bietet die 95-km-Luftlinie entfernte Bullfrog Bay mit der Bullfrog Marina und der Halls Crossing Marina zwei weitere Bootshäfen mit Übernachtungsmöglichkeiten und weiteren touristischen Einrichtungen.
Beide Ortschaften sind über eine Fährverbindung miteinander verbunden. Die Fahrstrecke nach Page beträgt aufgrund des spärlich ausgebauten Straßennetzes etwa 380 km.
Das nordöstliche Ende des Lake Powell bildet die Ortschaft Hite, die 150 km Luftlinie von Page entfernt ist (360 km Fahrtstrecke mit dem Auto). Leider musste der Yachthafen Hite Marina aufgrund des sinkenden Wasserspiegels geschlossen werden. Im Jahr 2021 war hier lediglich der Ticaboo Hite Outpost mit einem kleinen Campingplatz bewirtschaftet.
Anreise mit dem Fahrzeug
- aus Richtung Westen vom Interstate Hwy 15 (zwischen Las Vegas und Salt Lake City) bei Hurricane (135 Meilen) auf dem Hwy 389 nach Kanab (75 Meilen) und über den Hwy 89 weiter zum Südwestende des Lake Powell nach Page; Fahrzeit 2h 15 min
- aus Richtung Süden vom Interstate Hwy 40 (Route 66) bei Flagstaff (130 Meilen) auf dem Hwy 89 zum Südwestende des Lake Powell nach Page; Fahrzeit 2h
- aus Richtung Norden vom Interstate Hwy 70 (von Denver kommend) bei Green River (123 Meilen) auf den Hwys 24, 95 und 276 über Hanksville nach Bullfrog im nördlichen Teil des Lake Powell; Fahrzeit 2 h
Der südliche Teil des Lake Powell mit der Stadt Page
U.S. National Park Service, restoration/cleanup by Matt Holly, Public domain, via Wikimedia Commons
Einen ersten Eindruck von der beeindruckenden Staumauer des Glen Canyon Dams, dessen Erbauung 1963 zur Flutung des dahinterliegenden Glen Canyons und damit zur Entstehung des Lake Powell führte, bietet der Glen Canyon Dam Overlook westlich der Kleinstadt Page. Vom Hwy 89 zweigt hier eine kleine Nebenstraße ab und führt zu einem Parkplatz, von wo der Aussichtspunkt nach wenigen Minuten Fußweg erreichbar ist.
An dieser Stelle spiegelt sich flussaufwärts die Staumauer des Glen Canyon Dams im ruhigen Wasser des Colorado Rivers. Aber auch der Ausblick flussabwärts ist nicht weniger interessant. Hier schlängelt sich der Colorado River spektakulär durch die südlichen Ausläufer des etwa 200 m tiefen Glen Canyons.
Der gut gepflegte Fußweg zum Glen Canyon Dam Overlook führt mit einem seitlichen Geländer über Fels und ist für Menschen mit Behinderung daher weniger geeignet.
Wer sich mehr für das Bauwerk und die Technik des Glen Canyon Dams interessiert, der sollte wenige hundert Meter weiter in Richtung Norden auf dem Hwy 89 fahren. Hier überquert der Hwy 89 auf einer Stahlbogenbrücke den Glen Canyon und bietet einen weiteren imposanten Ausblick auf den Glen Canyon Dam.
Auf der Westseite der Brücke zeigt das Carl Hayden Visitor Center interessante Einblicke in den komplizierten Bau des Staudamms. Durch ein Panoramafenster im Gebäude hat man einen einmaligen Blick auf die Dammkrone und den Stausee.
Etwas weiter nördlich zweigt rechts vom Hwy 89 der Lakeshore Drive zur Wahweap Marina ab. An einer Mautstation ist die Eintrittsgebühr für die Wahweap Recreation Area zu entrichten. Die Gebühr für das 7-Tage-Ticket belief sich in den letzten Jahren auf 7 USD pro Person, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad das Gebiet betritt, bzw. 15 USD pro PKW.
Die Wahweap Marina ist der bevorzugte Ausgangspunkt für Bootstouren auf dem Lake Powell. Hier können Hausboote, kleinere Boote, Jet-Ski und Wasserski gemietet werden. Generell sind an der Wahweap Marina fast alle Wassersportarten möglich.
Unser Fototipp
Zahlreiche interessante Fotospots finden sich bereits auf der Fahrt zur Wahweap Marina entlang des Lakeshore Drives. Besonders zu empfehlen ist der Wahweap Viewpoint, um erste Eindrücke von der Landschaft um den Lake Powell zu bekommen. Der beste Zeitpunkt mit dem idealen Sonnenstand ist hier der Vormittag.
Für die Besucher der Glen Canyon National Recreation Area sind vor allem die Erkundungen der weit verzweigten Canyons im Lake Powell mit ihren zahllosen idyllischen Buchten besonders beliebt. Die größte Bucht im Stausee ist die 20 Meilen von der Wahweap Marina entfernte Padre Bay, leicht mit einem Ausflugs- oder Hausboot zu erreichen. Hier beeindruckt vor allem der weit in die Bucht hineinragende Padres Butte sowie die gewaltigen Sandsteinformationen am Padres Point.
Im weiteren Verlauf verengt sich der Flusslauf, die intensiv rot leuchtenden Buttes und Sandsteinfelsen rücken näher ins Blickfeld der Besucher. So faszinieren besonders die bizarren Felsnadeln im Uferbereich des Cornerstone Canyons unweit der Dangling Rope Marina, die etwa 40 Meilen Fahrstrecke von der Wahweap Marina entfernt ist.
Etwa 6 Meilen weiter östlich zweigt vom zentralen Flusslauf der malerische Forbidding Canyon ab, der in das Gebiet der Navajo-Indianer zu dem beliebten Ausflugsziel Rainbow Bridge führt, ein gewaltiger Sandsteinbogen und heiliger Ort der amerikanischen Ureinwohner.
Eine Bootstour auf dem Lake Powell zur etwa 50 Meilen entfernten Rainbow Bridge ist für die meisten Besucher ein ganz besonderes Highlight. Der Ausflug zur Rainbow Brigde wird, wie alle touristischen Bootsausflüge auf dem Stausee, am Lake Powell Resort an der Wahweap Marina als Tagestour angeboten.
Bereits die Einfahrt in die enge Schlucht des Forbidding Canyons ist äußerst spektakulär. Nur mit langsamer Geschwindigkeit kann das Ausflugsboot die engen Kurven meistern, die Canyonwände werden immer höher und beeindruckender. Am Ende des Canyons befindet sich eine Bootsanlegestelle, von der die Wanderung zur Rainbow Bridge beginnt.
Der Weg schlängelt sich entlang der hohen Canyonwände bis zu dem 3 km entfernten Heiligtum der amerikanischen Ureinwohner. Hier ragt die Rainbow Bridge mitten im Canyon mit einer Spannweite von 82 m etwa 88 m in die Höhe. An ihrer höchsten Stelle ist sie 10 Meter breit und 12 Meter dick. Die Rainbow Bridge gehört zu den größten bekannten Sandsteinbrücken natürlichen Ursprungs weltweit und ist im Jahre 1910 zum National Monument erklärt worden.
Seit dem Jahr 2001 sinkt der Wasserstand des Stausees wegen geringer Niederschläge sowie starker Wasserentnahme kontinuierlich. Die Touristen werden besonders das Fehlen der tollen Möglichkeiten zum Schwimmen, Campen und Bootfahren spüren. Am südlichen Lake Powell kann nur noch an der Wahweap Stateline Auxiliary Launch Ramp ein Boot zu Wasser gelassen werden, für deren Verlängerung ein immenser Aufwand und viel Beton nötig war. Mit dem eigenen Fahrzeug ist der Uferbereich des Lake Powell praktisch nicht mehr erreichbar.
Auch sind früher viel besuchte Orte heutzutage sogar mit dem Boot nicht mehr unbedingt zugänglich. Für die Saison 2023 werden jedoch wieder Touren zur Rainbow Bridge angeboten. Aufgrund des gesunkenen Wasserspiegels beträgt die Länge des Fußwegs zur Rainbow Bridge aktuell 2 km. Aktuelle Infos hierzu gibt es unter https://www.lakepowell.com/marinas/boat-tours/rainbow-bridge-tour/.
Generell erhalten die Urlauber auf der Website der Nationalparkverwaltung einen guten Überblick über die aktuellen Einschränkungen aufgrund des niedrigen Wasserstandes: https://www.nps.gov/glca/learn/changing-lake-levels.htm
Der nördliche Teil des Lake Powell von der Bullfrog Bay bis Hite
U.S. National Park Service, restoration/cleanup by Matt Holly, Public domain, via Wikimedia Commons
Das nordöstliche Ende des Lake Powell liegt in einer unwirtlichen und kaum erschlossenen Gegend. Mit der Bogenbrücke Hite Crossing Bridge existiert hier im Umkreis von 150 km die einzige befahrbare Brücke über den Colorado River. Alternativ kann der Colorado River nur auf dem stromaufwärts gelegenen Hwy 191 bei Moab und dem stromabwärts am Glen Canyon Dam entlangführenden Hwy 89 überquert werden.
Nach dem Bau des Glen Canyon Dams wurde hier der Bau einer Brücke als Teil der Neuausrichtung des Hwy 95 genehmigt, worauf im Jahr 1966 die Eröffnung der Hite Crossing Bridge erfolgte.
Der Colorado River und die extrem zerklüftete Landschaft stellten für die frühen Siedler und Entdecker in dieser Region ein großes Hindernis dar. Im Jahr 1880 errichtete der Goldsucher Cass Hite hier mit großem Aufwand eine Furt in den Colorado River.
Der Fluss konnte an dieser Stelle überquert werden und es bildete sich eine Siedlung, die nach Hite benannt wurde. Die Siedlung verschwand jedoch mit dem Bau des Glen Canoyn Dams in den Fluten des Lake Powell.
Erahnen lässt sich die Mühsal der Besiedelung beim Blick von der Hite Crossing Bridge auf den Colarado River im tief eingeschnittenen Narrow Canyon, als Teil des 74 km langen Cataract Canyons, der hier inoffiziell endet, da der untere Teil der Schlucht vom Lake Powell überschwemmt wurde.
In der Umgebung von Hite fließen in atemberaubender Landschaft drei Flüsse zusammen, der Colorado River, der North Wash, und der Dirty Devil River. Die Mündung des Dirty Devil Rivers, der kurz vor der Flussmündung in den Colorado River einen flachen Canyon aus gelbem Sandstein durchquert, lässt sich vom Hite Overlook, ein größerer Parkplatz direkt am Hwy 95, besonders gut überblicken.
Das zweite in den Colorado River fließende Gewässer, der North Wash, durchschneidet wesentlich mächtigere Gesteinsschichten aus rotbraunem Sandstein. Entsprechend dramatisch gestaltet sich die Landschaft direkt an der Flussmündung. Zahlreiche Haltebuchten und Parkplätze am North Wash bieten ausreichend Möglichkeiten, um diese bizarren Gesteinsformationen auf sich wirken zu lassen.
Unser Fototipp
Generell verläuft der Hwy 95 vom North Wash bis zur Hite Crossing Bridge außergewöhnlich aussichtsreich. Viele offiziell markierte Aussichtspunkte begeistern mit einem fantastischen Ausblick. Wer an herausragenden Landschaftsfotos interessiert ist, der sollte für diesen 10 Meilen langen Abschnitt zwischen North Wash und Hite Crossing Bridge mindestens einen halben Urlaubstag einplanen. Um Gegenlicht zu vermeiden und den Sonnenstand bei Verwendung eines Polfilters optimal auszunutzen, empfehlen wir für diese Fototour unbedingt den Nachmittag.
Aber nicht nur der North Wash durchschneidet die mächtigen Sandsteinschichten, auch der Hwy 95 selbst wurde ausgesprochen spektakulär in diese markante Landschaft eingebettet.
Dies wird bei der Fahrt vom Plateau in der Nähe des Aussichtspunktes Hite Overlook zur knapp 100 m tieferen North Wash Boat Ramp deutlich. Schön ist hier die Fahrt mitten durch den Fels mit Blick auf die Hite Crossing Bridge im Hintergrund.
Nach Durchqueren dieser Felsformation ist ein kurzer Fotostopp an der North Wash Boat Ramp unbedingt zu empfehlen. Hier bietet sich ein Zugang zum Flussufer sowie ein schöner Fotospot mit Blick zum Colorado River, der sich an den Canyonwänden am North Wash entlangschlängelt.
Bei der Fahrt auf dem Hwy 95 in nordwestlicher Richtung richtet sich der Blick immer wieder auf das Bergmassiv der schneebedeckten Henry Mountains, die mit weit über 3000 m Höhe die gesamte umliegende Gegend dominieren.
Im weiteren Verlauf führt der Hwy 95 in nordwestlicher Richtung durch die Schlucht North Wash zum 42 Meilen entfernten Ort Hanksville. Einige Nebenflüsse haben hier kurze, enge Schluchten ausgewaschen. Die Strecke bietet am Milepost 28 für Wanderer, Kletterer und für Freunde des Canyoning einen einfachen Zugang zu einigen der beliebtesten Schluchten östlich des Highways, die als Irish Canyons bekannt sind. Ganz besonders beliebt sind z.B. Wanderungen in den spektakulären Leprechaun Canyon. Ein absolut primitiver Campingplatz ohne irgendeine Einrichtung befindet sich zudem nahe der Straße.
Nach Durchquerung des North Wash gelangt der Hwy 95 nach etwa 14 Meilen auf eine flache Hochebene, wo auch der Hwy 276 in Richtung Südwesten zur Bullfrog Marina abzweigt. Hier bietet sich die gesamte Fahrstrecke ein wunderschöner Ausblick auf die markanten Henry Mountains.
Die isolierten Berggipfel der Henry Mountains ragen aus einer kargen Wüstenlandschaft empor. Die Bergkette, deren nördlicher höchster Gipfel Mount Ellen eine Höhe von 3512 m aufweist, verläuft 48 km in Nord-Südrichtung. Aufgrund der weiten Entfernungen, der Trockenheit und der rauen Umgebung wurde das Gebiet um die Henry Mountains nur spärlich besiedelt.
Die ersten Siedler kamen erst Ende des 19. Jahrhunderts um Gold und Silber abzubauen. Die raue Wüstengegend erwies sich jedoch als wenig einladend.
28 Meilen südlich des Abzweigs passiert der Hwy 276 die Ortschaft Ticaboo, die ursprünglich zur Unterstützung der Uranbergbauindustrie gegründet wurde. Das gesamte Gebiet ist extrem abgelegen, daher gibt es nur sehr wenige primitive Campingplätze. Das Ticaboo Base Camp und die Lodge bieten heute den Touristen Unterkunft an.
Der Hwy 276, der an der Ortschaft Ticaboo vorbeiführt, teilt die Bergkette der Henry Mountains. Am südlichen Ende der Berggruppe reichen die als Little Rockies bezeichneten Gipfel mit dem Mount Ellsworth nur noch bis 2510 m in die Höhe, wirken deswegen aber nicht weniger beeindruckend.
Im Süden endet der Hwy 276 vorerst an der Bullfrog Marina am Lake Powell. An der Bullfrog Marina werden verschiedene Wassersportaktivitäten angeboten, auch stehen hier Hausboote zur Vermietung.
Außerdem verkehrt zwischen Bullfrog Marina und Halls Crossing Marina, die am südöstlichen Ufer der Bullfrog Bay liegt, eine Autofähre. Bei einer geplanten Reise gilt auch hier, sich vorab nach dem Wasserstand und den Abfahrtszeiten der Fähre zu informieren. Von Halls Crossing Marina verläuft der Hwy 276 etwa 76 km in östlicher Richtung über das Red Rock Plateau und trifft dann beim Natural Bridges National Monument wieder auf den östlichen Teil des Hwy 95.
Der seit mehreren Jahren auftretende Wasserverlust im Lake Powell hat besonders im nördlichen Teil dramatische Auswirkungen. So musste z.B. die Bullfrog Ramp mit riesigem Aufwand bis zum jetzigen Seeufer verlängert werden. Im Jahre 2021 wurde auch der Betrieb der Autofähre zwischen den ehemaligen großen Marinas Bullfrog und Halls Crossing eingestellt. An dieser Stelle sei nochmals auf die Website des National Park Service hingewiesen, die einen guten Überblick zur aktuellen Lage an allen Marinas gibt: https://www.nps.gov/glca/learn/changing-lake-levels.htm
Während der Wassermangel dramatische Auswirkungen für die Bevölkerung hat, gibt der See andererseits wieder längst vergessene Naturschätze frei. Vor der Überflutung existierte hier ein großes Areal einer zerklüfteten Canyonlandschaft. Die Ureinwohner, die hier lebten, verloren durch den Dammbau ihr Land und ihre heiligen Stätten. Langsam kommen die spektakulären Naturmonumente, wie die Grotte Cathedral of the Desert oder eine der größten Felsbrücken in den USA, die Gregory Natural Bridge, wieder zum Vorschein.
Die besten Fotospots in der Umgebung vom Lake Powell
Die Sehenswürdigkeiten am Lake Powell beschränken sich jedoch nicht nur auf das Gebiet des Stausees. So befinden sich in der Umgebung von Page mehrere berühmte Nationalparks und Canyons, deren beeindruckende Naturlandschaften meist im Rahmen einer Tagestour erkundet werden können. So sind der Upper Antelope Canyon und der Lower Antelope Canyon z.B. die Hauptattraktionen von Page.
Bei diesen Canyons handelt es sich um Slot Canyons, die vom Wasser durchfließender Sturzfluten ausgewaschen wurden. Beide Canyons sind durch ihr intensives Farbenspiel im Sonnenlicht weltberühmt.