Reiseblog Fotoreisen im Westen der USA
Unwetter, Waldbrände und Baustellen in den Nationalparks im Westen der USA
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Gewaltige Niederschläge haben am 5. August 2022 große Teile des Death Valley Nationalparks verwüstet. Innerhalb von nur 3 Stunden fielen Regenmengen von 371 Liter je Quadratmeter, d.h. etwa 75% der jährlichen Niederschlagsmenge. Unvorstellbare Schlamm- und Erdmassen rissen die durch den Nationalpark führenden Straßen einfach weg. Daher mussten sämtliche Straßen innerhalb und zum Death Valley vorübergehend gesperrt werden. Der Nationalpark ist somit vorläufig nicht erreichbar, mit ersten Öffnungen wird ab dem 19. August gerechnet.
Besonders betroffen war das Hotel "Inn at Death Valley" an der Kreuzung der Highways 190 und 178 in der Nähe des Aussichtspunktes "Zabriskie Point" (siehe Foto unten). Dutzende Autos der Hotelgäste versanken hier in den durchfließenden Schlamm- und Geröllmassen. In den umliegenden Unterkünften des Haupttals waren aufgrund der zerstörten Straßen hunderte Touristen eingesperrt und mussten in einer beispiellosen Rettungsaktion evakuiert werden.
Die Presse und das Fernsehen bezeichneten diese Regenfälle als Jahrtausendereignis. Jedoch ereignete sich am 15. Oktober 2015 im Death Valley in der Nähe von Scotty's Castle ein Unwetter viel größeren Ausmaßes. Damals viel innerhalb von 5 Stunden die unvorstellbare Regenmenge von 700 Litern je Quadratmeter, was mehr als den durchschnittlichen jährlichen Niederschlägen entspricht.
Der Regen und der Hagel fielen auf die steilen Hänge des Grapevine Canyon und verursachten schnell eine Sturzflut aus Schlamm und Felsen, die mit unvorstellbarer Gewalt in Richtung Scotty's Castle strömten. Die nördliche Zufahrt zum Nationalpark und das Schlösschen sind seitdem unzugänglich, die Reparaturarbeiten dauern auch 2022 noch an. Aktuelle Informationen zu den Straßenverhältnissen im Death Valley sind auf der Website der Nationalparkverwaltung unter https://www.nps.gov/deva/planyourvisit/conditions.htm zu finden.
Die ähnlich verheerenden Unwetter im Yellowstone Nationalpark sind nun schon wieder zwei Monate her. Hier verursachten im Juni 2022 beispiellose Regenmengen erhebliche Überschwemmungen, Steinschläge und Schlammlawinen. Bereits Anfang Juli wurden die Süd- und Nordschleifen des Parks wieder geöffnet. Derzeit sind etwa 93 % der asphaltierten Straßen und 94 % des Hinterlandes von Yellowstone für die Besucher wieder zugänglich.
Schwer beschädigt wurde die Straße zwischen Gardiner am Nordeingang und Mammoth Hot Springs. Hier spülte ein erheblicher Felssturz am Gardner Canyon die Straße an mehreren Stellen einfach weg. Wahrscheinlich kann die Straße nicht mehr repariert werden, sodass momentan an einer Ersatzroute gearbeitet wird.
Auch die Zufahrt zum Nordosteingang bei Tower-Roosevelt wurde in der Nähe der Soda Butte Picnic Area durch Schlammlawinen weggespült und durch umgestürzte Bäume blockiert. Nach Angaben der Parkverwaltung ist die Wiedereröffnung der zerstörten Straßen Mitte Oktober geplant.
Problematisch sind jedoch nicht nur die unpassierbaren Fahrtrouten. Innerhalb des Nationalparks muss aufgrund zerstörter Strommasten mit großflächigen Stromausfällen gerechnet werden. Auch sind die Wasser- und Abwassersysteme in Canyon Village und Mammoth Hot Springs durch die Überschwemmungen weiterhin stark beeinträchtigt. Aktuelle Informationen finden sich hierzu auf der Website der Nationalparkverwaltung unter https://www.nps.gov/yell/planyourvisit/flood-recovery.htm.
Ein zerstörerisches Lauffeuer in der Nähe des Yosemite Nationalparks brannte Ende Juli 2022 in zundertrockenem Wald und geriet schließlich außer Kontrolle. Dieser Waldbrand hatte sich zu einem der größten Feuer des Jahres in Kalifornien entwickelt, das Tausende von Einwohnern zwang, aus abgelegenen Gemeinden zu fliehen.
Etwa 2.000 Feuerwehrleute kämpften zusammen mit Flugzeugen und Bulldozern gegen das Oak Fire und waren unter schwierigsten Bedingungen, wie steilem Gelände, drückenden Temperaturen und niedriger Luftfeuchtigkeit, im Einsatz. Zahlreiche Straßen wurden gesperrt, darunter ein Abschnitt der State Route 140 zwischen Mariposa und dem Yosemite Valley, die eine der Hauptrouten zum Nationalpark ist.
Weitreichende Einschränkungen ergeben sich für Besucher, die den einzigartigen Ausblick vom Glacier Point zum Half Dome (siehe Foto unten) genießen möchten. Denn die einzige Zufahrtsstraße, die Glacier Point Road, wird 2022 für den gesamten Verkehr gesperrt, um die Fahrbahn zu sanieren und zu verbessern.
Der einzige Zugang zum Glacier Point erfolgt über die Four Mile, Panorama und Pohono Trails, die allesamt anstrengende Wanderungen sind. Wer dennoch zum Glacier Point wandern möchte, der sollte beachten, dass am Glacier Point keine Einrichtungen oder Dienstleistungen (einschließlich Wasser oder Toiletten) zur Verfügung stehen. Aktuelle Informationen finden sich hierzu ebenfalls auf der Website der Nationalparkverwaltung unter https://www.nps.gov/yose/planyourvisit/conditions.htm zu finden.