Reisebericht Rundreise Romantische Straße in Franken
Der nördliche Teil der Romantischen Straße in Franken
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Fotoserie
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Allgemeine Informationen
Die im Jahre 1950 gegründete Romantische Straße ist die älteste und bekannteste Ferienstraße im Süden Deutschlands. Vom Main ausgehend verläuft sie in Nordsüdrichtung bis in das Alpenvorland entlang zahlreicher sehenswerter Ortschaften. Der nördliche Teil dieser Reiseroute umfasst die Regionen Mainfranken und Tauberfranken.
Wir starteten unsere Entdeckungstour auf dem nördlichen Teil der Romantischen Straße in der fränkischen Metropole Würzburg. Als historisch bedeutender Verkehrsknotenpunkt ist Würzburg über die Autobahnen A3, A7 und A81, die direkt an der Stadt vorbeiführen, aus allen Himmelsrichtungen gut erreichbar. Aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Stadt im Rahmen des Verkehrsverbundes Mainfranken bzw. als ICE-Haltepunkt an das gesamte Bundesgebiet perfekt angeschlossen.
Neben der Autoroute beginnt in Mainfranken auch der 494 km lange Radfernweg Romantische Straße. Im Jahre 2006 wurde zudem ein ebenfalls in Mainfranken beginnender Weitwanderweg vom Main bis zu den Alpen eröffnet.
Mit Beginn unserer Reise in der Region Mainfranken entdeckten wir in der Residenzstadt Würzburg eine Fülle an Fotomotiven historischer Bauten und Kunstschätze. Eingebettet in das romantische Maintal mit ausgedehnten Weinhängen an den Steilufern hat die Landschaft hier ihren ganz besonderen Reiz.
Nach Süden hin schließt sich das badische Frankenland, auch Tauberfranken genannt, mit dem lieblichen Taubertal und seinen sonnigen Rebhängen an. Als eigenständiges Weinanbaugebiet in Baden lohnt sich ein Besuch in den zahlreichen idyllischen Winzerorten um Tauberbischofsheim und Lauda-Königshofen. Von Bad Mergentheim über Weikersheim und Creglingen führte uns die Route anschließend durch das reizvolle Taubertal in das bayerische Franken nach Rothenburg o. d. Tauber, dem Innbegriff mittelalterlicher Romantik.
Den fränkischen Teil der Romantischen Straße begrenzen im Süden eine Reihe ehemaliger freier Reichstädte, die sich über Feuchtwangen und Dinkelsbühl bis nach Schwaben hinziehen. Hier gefielen uns besonders die kleinen Residenzstädte der Fürsten von Oettingen-Wallerstein und Hohenlohe-Schillingsfürst.
Die Residenzstadt Würzburg
Die Stadt Würzburg liegt im nördlichen Bayern in der Region Mainfranken, umgeben von den Mittelgebirgen Rhön, Spessart und Steigerwald. Besonders in den Sommermonaten lassen sich hier im klimatisch begünstigten Maintal inmitten von Weinbergen wunderschöne Urlaubstage verbringen. Urige Biergärten, traditionelle Weinstuben mit regionaler Küche, aber auch die zahlreichen Studenten am Mainufer versprühen an den warmen Sommerabenden einen gewissen Charme und eine Gemütlichkeit, wie wir es bisher nur aus Prag kannten und wie es uns ewig in Erinnerung bleiben wird.
Die geschichtsträchtige Stadt war lange Zeit Sitz der mächtigen Fürstbischöfe, die gleichzeitig die Herzöge von Franken waren. Deren prächtige Bauten sind heute noch zu bewundern und zählen mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe. So thront über dem westlichen Mainufer, oberhalb der Weinhänge, die Festung Marienberg, das Wahrzeichen der Stadt.
Die weitläufige Festigungs- und Wehranlage, mit der Marienkirche und dem Brunnentempel im Hof, war von 1253 bis 1719 Sitz der Fürstbischöfe. Im Westteil der Burganlage befindet sich heute das Museum für Franken mit einer interessanten Ausstellung zur Geschichte Würzburgs.
Zur Festung Marienberg gelangt der Besucher mit dem Auto oder mit der Buslinie 9 über die Bundesstraße B27 und den Oberen Burgweg. Empfehlenswerter ist jedoch ein gemütlicher Spaziergang von der Innenstadt über die mittelalterliche Alte Mainbrücke und durch eine große Parkanlage hinauf zur eindrucksvollen Befestigungsanlage.
Unser Tipp
Für einen umfassenden Ausblick auf die Stadt Würzburg und ihre Lage im Maintal ist ein Besuch des Fürstengartens am östlichen Ende der Burganlage unbedingt zu empfehlen. Hier fasziniert besonders die gepflegte Gartenanlage und der einzigartige Ausblick auf die gesamte Stadt mit dem ruhig dahinfließenden Main.
Unser Fototipp
Wer sich auf dem Weg zur Festung für den Spaziergang von der Alten Mainbrücke aus entscheidet, der kommt beim Aufstieg in der Parkanlage nördlich der Festung zwangsläufig an einem der schönsten Ausblicke auf die Stadt, dem Aussichtspunkt Festung Marienberg, vorbei. Der Ausblick hinunter auf die historische Steinbrücke, die lange Zeit der einzige Übergang über den Main darstellte, mit ihren Statuen und den dahinter liegenden Türmen der Stadt ist einzigartig.
Dieses Fotomotiv mit den Türmen des Rathauses, des Doms St. Kilian und des Neumünsters zusammen mit der Alten Mainbrücke im Vordergrund ist besonders beeindruckend und sollte bei optimalen Lichtverhältnissen am späten Nachmittag oder zum Sonnenuntergang fotografiert werden. Generell ist für dieses Fotomotiv die Verwendung eines leichten Teleobjektivs zu empfehlen.
Unser Fototipp
Wer länger am Aussichtspunkt Festung Marienberg verweilt und den Blick über die im Abendlicht leuchtende Stadt streifen lässt, wird noch mehr lohnende Fotomotive entdecken. Besonders interessant ist die gotische Marienkapelle am Marktplatz im Vordergrund und dem Stift Haug im Hintergrund.
Für dieses Foto empfehlen wir als optimalen Zeitpunkt ebenfalls den späten Nachmittag oder die Abendstunden sowie die Verwendung eines stärkeren Teleobjektivs.
Der Weg von der Festung Marienberg zurück in die Innenstadt führt wieder über die Mainbrücke, die mit ihrem Kopfsteinpflaster und den historischen Statuen rechts und links der Brücke an die berühmte Karlsbrücke in Prag erinnert. Besonders turbulent geht es hier an lauen Sommerabenden zu. Dann lauschen am Brückenausschank auf der Alten Mainbrücke bei einem Glas fränkischen Wein zahlreiche Besucher den Klänge der dort musizierenden Studenten.
Unser Tipp
Ein unvergessliches Erlebnis ist, diese Städtereise nach Würzburg im Sommer zu unternehmen. Dann sollte man jeden der warmen Sommerabende in einem der Biergärten am östlichen und westlichen Mainufer in unmittelbarer Nähe der Alten Mainbrücke genießen. Auch sitzen hier am Ufer besonders gern die Studenten bei einem Glas Wein und sorgen für eine einzigartig entspannte Atmosphäre.
Der Alten Mainbrücke und der sich anschließenden Domstraße folgend, sind auf einem gemütlichen Rundgang zu Fuß die zahlreichen historischen Gebäude in der Würzburger Innenstadt zu entdecken.
Ins Blickfeld rückt bereits auf der Brücke der Rathausturm und der Würzburger Dom St. Kilian, ein romanisches Kirchengebäude mit einer auffälligen Doppelturmfassade.
Mit einem kurzen Abstecher nördlich der Domstraße ist der Marktplatz in wenigen Augenblicken zu erreichen. Hier beeindruckt besonders die imposante, gotische Marienkapelle und das Falkenhaus am Marktplatz, letzteres mit einer bemerkenswerten Rokoko-Fassade.
Zu den weiteren sehenswerten, historischen Gebäuden in der Würzburger Innenstadt zählen auch die romanische Basilika Neumünster mit einem gewaltigen Kuppelbau und das etwas abseits in der Bahnhofstraße gelegene Stift Haug. Die Hauptattraktion ist jedoch das Residenzschloss im östlichen Teil der Würzburger Altstadt.
Unser Fototipp
Die Westseite des Residenzschlosses ist für Fotos ungeeignet, da sich hier ein Großparkplatz mit unzähligen Fahrzeugen befindet. Schöne Fotomotive lassen sich dagegen auf der Ostseite des Residenzgebäudes am Schlosspark finden, wo die besten Lichtverhältnisse am Vormittag vorherrschen.
Im 18. Jahrhundert zog es die Fürstbischöfe von der Festung Marienberg in die neu erbaute Würzburger Residenz. Die barocke Schlossanlage gehört zu den bedeutendsten in Europa und zählt seit 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Eine Führung durch die prunkvollen Säle ist ein einmaliges Erlebnis.
Wem genug Zeit für seinen Aufenthalt in Würzburg zur Verfügung steht, der sollte die Gelegenheit für einen Spaziergang von der Alten Mainbrücke aus in nördlicher Richtung zur Schiffsanlegestelle nutzen.
Hier führt der Mainkai und der sich anschließende Kranenkai vorbei am Alten Kranen und an der Schiffsanlegestelle, wo verschiedene Ausflugsschiffe sowohl mainaufwärts in Richtung Randersacker als auch mainabwärts in Richtung Veitshöchheim verkehren. Kurz danach folgt die Friedensbrücke mit einem sehr schönen Blick auf die Türme der Altstadt und auf die zahlreichen Ausflugsschiffe (siehe Foto oben).
In der entgegengesetzten Richtung ist ausgehend von der Alten Mainbrücke nach wenigen Minuten Spaziergang am Mainufer die Ludwigsbrücke erreichbar, wo bereits von weitem die Wallfahrtskirche Käppele zu sehen ist.
Ein Treppenaufgang mit Kreuzwegstationen führt hinauf auf den Nikolausberg und zum Eingang der kleinen Kirche. Von hier aus bietet sich ebenfalls ein schöner Blick auf die gesamte Stadt.
Wer nach wunderschönen Urlaubstagen am Abreisetag nicht einfach so in südlicher Richtung aufbrechen will, der kann die letzten Stunden im Maintal noch an einem Ausflugsziel in der Nähe von Würzburg verbringen.
Hier lohnt sich von Würzburg aus ein Ausflug in das 8 km entfernte Veitshöchheim, wo die Fürstbischöfe nach Plänen des Baumeisters Neumann ein barockes Sommerschloss mit einem der reizvollsten Hofgärten Europas errichten ließen.
Unser Tipp
Für einen Ausflug zum Barockschloss in Veitshöchheim bietet sich von Würzburg aus übrigens auch eine Fahrt mit einem der Ausflugsschiffe an. Die einfache Fahrt kostet für Erwachsene 10,- €, für die Hin- und Rückfahrt sind 13,- € einzuplanen (Stand 2021). Zudem lädt in der Nähe der Schiffsanlegestelle ein schöner Biergarten zur Rast ein.