Reisebericht Region Norddalmatien
Tagesausflug zum Nationalpark Krka
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Der Nationalpark Krka liegt im Herzen Dalmatiens, eingebettet zwischen der Adriastadt Šibenik im Süden und der Festungsstadt Knin im Norden. Er wurde 1985 zum Nationalpark erklärt, um die einzigartigen Wasserfälle, Schluchten und Kalksteinformationen dieses Flusses zu bewahren. Der Park umfasst rund 109 Quadratkilometer und folgt dem Lauf der Krka über fast 72 Kilometer: von der Quelle nahe Knin bis zur Mündung in die Šibeniker Bucht an der Adria. Auf diesem Weg gräbt sich der Fluss durch das Dinarische Gebirge, bildet tiefe Canyons, weite Seen und sieben große Wasserfälle.
Die Landschaft ist eine klassische Karstregion - bestehend aus Kalkstein und Dolomit, Gesteinen, die vom Wasser leicht gelöst werden. Dadurch entstehen nicht nur Schluchten und Höhlen, sondern auch die berühmten Travertinbarrieren: natürliche Kalksteinmauern, die sich aus Kalkablagerungen im Wasser bilden. Sie wachsen noch heute weiter, stauen den Fluss und lassen Kaskaden und Wasserfälle entstehen. Ohne diese Barrieren gäbe es den Nationalpark Krka in seiner heutigen Gestalt nicht.
Den nördlichen Teil des Nationalparks Krka bilden die Wasserfälle Manojlovac slap und Roški slap. Der Manojlovac slap ist mit 60 Metern der höchste Wasserfall des Parks. Er fällt in mehreren Stufen in eine enge Schlucht, die Wände senkrecht, von Moos und Gras überzogen. Hier ist die Krka wild, ungezähmt, gewaltig. Wer am Aussichtspunkt steht, spürt das Donnern im Brustkorb.
Etwas südlicher liegt der Wasserfall Roški slap. Schon von Weitem sind die vielen kleinen Kaskaden zu sehen, die wie eine Perlenkette aneinandergereiht sind. Über 600 Meter zieht sich der Wasserfall, bis das Wasser am Ende in einer Hauptstufe rund 22 Meter tief hinabfällt. Eine Holztreppe mit über 500 Stufen führt zu einem Panorama, das atemberaubend ist: der Blick auf das fallende Wasser, die Schlucht, die Wälder, die sich bis zum Horizont ausbreiten.
Interessant in diesem Teil des Nationalparks Krka ist auch Burnum, ein römisches Militärlager, das die strategische Bedeutung des Flusses Krka dokumentiert. Hier sind die Überreste eines der am besten erhaltenen Militär-Amphitheater Kroatiens zu sehen.
Ebenfalls im nördlichen Teil des Nationalparks befindet sich der stille, türkisfarbene See Visovačko jezero, sanft eingebettet in die typische Karstlandschaft.
In seiner Mitte liegt die kleine Insel Visovac, ein Garten aus Zypressen, umgeben von glattem Wasser. Darin verbirgt sich das Franziskanerkloster aus dem 15. Jahrhundert, das bis heute bewohnt ist. Der Aussichtspunkt über dem See liegt an der Straße zwischen den Orten Brištane und Laškovica. Boote zur Insel starten saisonal von Stinice oder Remetic.
Östlich des Sees Visovačko jezero, windet sich der Nebenfluss Čikola spektakulär durch den Čikola Canyon. Die Verbindungsstraße vom See Visovačko jezero zum südlichen Teil des Nationalparks führt mit zahlreichen Serpentinen durch diesen Canyon.
Die Čikola ist der bedeutendste Nebenfluss der Krka und entspringt unterhalb des Gebirges Svilaja. Zunächst fließt der Fluss durch das weite Karstfeld von Petrovo Polje, bevor er sich tief in den Čikola Canyon einschnürt.
Der Canyon, teilweise bis zu 130 m tief, zeichnet sich durch steile Kalksteinwände, schmale Felsbänder und vereinzelte Höhlen aus. Im weiteren Verlauf weitet sich der Canyon des Flusses Čikola zu einem See, der schließlich einen Nebenarm des Sees Visovačko jezero bildet. Hier liegt auch der malerische See Torak, eine bedeutende Quelle des Flusses Čikola.
Dieser Teil des Nationalparks ist ein beliebtes Wandergebiet mit vielen Aussichtspunkten auf die Seenlandschaft. Besonders schön sind die Ausblicke auf den Zusammenfluss von Krka und Čikola, so z.B. der Aussichtspunkt Krniči Gornji mit Aussichtsplattform und Parkplatz. Die Zufahrt erfolgt über eine ausgeschilderte Straße von Šibenik in Richtung Pakovo Selo.
Einfacher zu erreichen ist ein weiterer Ausblick beim Parkeingang Lozovac. Hier eröffnet sich wenige Gehminuten entlang der asphaltierten Straße, auf der die Shuttle-Busse zum Wasserfall Skradinski buk verkehren, ein wunderschöner Blick auf den Zusammenfluss von Krka und Čikola.
Am Parkeingang Lozovac, dem größten Zugang zum Park, beginnen Besucher die Reise ins Herz der Szenerie. Shuttle-Busse bringen sie hinunter ins Tal. Schon auf dem Weg steigt das leise, konstante Rauschen des Flusses auf, während der Pfad über Serpentinen durch Pinien und mediterranes Buschwerk führt.
Unten stehen zwischen Farn, Moos und schattigen Bäumen alte Wassermühlen, die einst Mehl mahlten oder Sägeblätter trieben. Heute sind sie restauriert und erzählen von der jahrhundertelangen Nutzung der Wasserenergie, die den Menschen hier das Leben erleichterte. Überall glitzern kleine Regenbögen in der Gischt, und das Schäumen des Wassers vermischt sich mit dem Duft der Macchia und dem Aroma feuchter Erde.
Der Rundweg führt über Holzstege, die sich wie ein Labyrinth durch den Wasserfall ziehen. Rechts sprudelt ein Seitenarm, links stürzt das Wasser über eine Kaskade, unter den Holzplanken gurgelt es im Travertin. Feine Tropfen hängen in der Luft, Regenbögen stehen zwischen den Bäumen. Jeder Schritt öffnet eine neue Szene - stille Becken, schäumende Ströme, glitzernde Sprühnebel.
Dann öffnet sich der Blick auf den Skradinski buk. Feiner Sprühnebel legt sich auf die Haut, die Sonne bricht in Regenbögen zwischen den Bäumen. Das Wasser stürzt über 17 Kaskaden mit insgesamt 45 Metern Gefälle, ein 800 Meter langes System aus Strömen, Becken und kleinen Katarakten. In den flachen Becken schimmern kleine Fische, und auf den Felsen wachsen Moospolster, die sich vom Wasser in Stein verwandeln.
Flussabwärts und unterhalb des Skradinski buk windet sich der Fluss Krka in einem breiten Canyon bis zur Ortschaft Skradin, die an der südlichen Grenze des Nationalparks über einen weiteren Parkeingang verfügt.
Vom Parkeingang bei Skradin führen ausgeschilderte Wege etwa 4 Kilometer bis zu den Wasserfällen - ideal für Radfahrer. Insgesamt gibt es fast 400 Kilometer Radwege im Park, zwölf Routen für Straßenräder, Mountainbikes und Trekkingtouren. Auf den Holzstegen direkt über den Wasserfällen sind Fahrräder allerdings nicht erlaubt.
Auch Bootsfahrten gehören zu den schönsten Erlebnissen: Von Skradin aus dauert die Fahrt zum Skradinski buk etwa 25 Minuten - leise, gemächlich, mit stetigem Blick auf das grün schimmernde Wasser. Weitere Touren führen bis zur Insel Visovac und zum Roški slap.
Unser Tipp
Nach einem Besuch im Nationalpark Krka bietet sich als Tagesabschluss während der Rückfahrt ein kurzer Halt an der Raststätte Krka auf der Autobahn A1 an. Hier führt eine beeindruckende Bogenbrücke die Autobahntrasse über den Canyon des Flusses Krka. Auf der Ostseite bietet eine Aussichtsterrasse einen schönen Ausblick in den Canyon mit der Stadt Skradin im Hintergrund.
Auch die Westseite der Autobahnraststätte verfügt über eine Aussichtsterrasse. Hier sind die letzten Ausläufer des Krka-Canyons zu sehen, bevor der Fluss in den See Prokjansko jezero mündet und schließlich in der Šibeniker Bucht an der Adria endet.



