Blog - Wetterverhältnisse an der Alpennordseite

Wetter­verhältnisse zur Laubfärbung an der Alpennordseite

04 Nov 2022

Der goldene Oktober mit seiner klaren Luft und den intensiv gefärbten Laubwäldern ist stets Hauptsaison für Wanderer und Outdoor-Fotografen. In diesem Jahr sorgte in den bayerischen Alpen zum Herbstanfang eine spezielle Wetterlage für langanhaltend schönes Wetter mit außergewöhnlich hohen Temperaturen. Diese Wetterlage lässt sicht auch zu anderen Jahreszeiten anhand der Wetterkarten leicht erkennen. Damit bieten sich bessere Möglichkeiten, Fototouren oder Bergwanderungen gezielter zu planen.

Blogeintrag Teaser-Foto

Beim Föhn handelt es sich um einen aus südlicher Richtung wehenden Fallwind, der nur in der kälteren Jahreszeit vom Herbst bis zum Frühjahr für kurze Zeit auftritt. Sobald dieser Südwind auf den Alpenhauptkamm in 3500 m Höhe trifft, regnet die Luft auf der Alpensüdseite ab, weht relativ trocken über den Alpenhauptkamm und trocknet beim Absinken in das Alpenvorland weiter ab. Damit wird im Flachland eine extrem geringe Luftfeuchtigkeit erreicht, die unter besten Bedingungen eine Fernsicht von über 200 km erlaubt.

Wetterverhältnisse Alpen Warmluft

User:Perconte, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons

Der Föhn weht oft nur an einem einzigen Tag für wenige Stunden, und zwar genau dann, wenn für den nächsten Tag eine aus Westen aufziehende Regenfront angesagt ist. In diesem Herbst hielt aufgrund der untypisch stationären Wetterlage der Föhn jedoch über mehrere Tage an und ermöglichte uns mehrere schöne Fototouren mit außergewöhnlicher Fernsicht, so z.B. morgens am Starnberger See mit Blick zur Zugspitze (siehe Foto unten).

Wer diese optimalen Fotobedingungen im Frühjahr oder Herbst erleben möchte, der sollte den Wetterbericht genau verfolgen und auf das in der obigen Grafik abgebildete Muster auf den Wetterkarten achten.

  • Deutschland, Bayern, München und Umgebung, Morgenstimmung am Starnberger See mit Blick zur Zugspitze
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Besonders schöne Fotomotive ergeben sich bei einer flächendeckenden, gleichmäßigen Laubfärbung, die unmittelbar nach den ersten kalten Herbstnächten, idealerweise mit etwas Frost, einsetzt. Durch die diesjährige langanhaltende Schönwetterperiode im Oktober sanken die Nachttemperaturen im Münchner Umland und in den bayerischen Alpen jedoch nie unter 8 °C.

Damit fehlte für die Natur auch der allgemeine Startschuss für den Beginn der Laubfärbung. Letztendlich waren nur an einzelnen Baumgruppen intensiv gefärbte Blätter zu sehen, während benachbarte Bäume ihr Laub bereits verloren hatten. Besonders ausdrucksstarke Herbstaufnahmen (siehe Foto unten) waren in diesem Jahr daher nur selten möglich.

  • Deutschland, Bayern, München und Umgebung, Die Dorfkirche von Holzhausen mit Zugspitze im Hintergrund
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