Reiseblog Fotoreise im Westen Kanadas
Maligne Lake und Spirit Island im Jasper Nationalpark
Da es am Maligne Lake nur vom nordwestlichen Ende aus die Möglichkeit gibt, die etwa 13 km entfernte Insel Spirit Island über den See zu erreichen und sich auch die Wetterverhältnisse hier ziemlich schnell verändern, machten wir uns zunächst keine großen Hoffnungen.
Die Variante, sich selbst ein Ruderboot zu mieten, zogen wir von vornherein nicht weiter in Betracht. Was für uns in Frage kam, war nur die übliche Bootstour mit einem der Ausflugsboote. Wir hatten Glück, dass im Juni noch nicht allzu viele Touristen unterwegs waren. Trotzdem gestalteten sich die Vorbereitungen zu diesem Ausflug schon im Vorfeld als etwas aufwendig.
Bereits bei der Buchung eines der begehrten Tickets wurde von uns erwartet, dass wir im Voraus bezahlen, ohne jedoch zu erfahren, zu welcher Uhrzeit wir am nächsten Tag tatsächlich mitfahren können.
Wir buchten praktisch ohne jede Garantie, was uns beinahe davon abhielt, diese Tour überhaupt zu starten.
Die Touristenboote verkehren hier von Anfang Juni bis Anfang Oktober ab 10 Uhr morgens zu jeder vollen Stunde in Richtung Spirit Island. Auf der 90-minütigen Bootstour darf man sich lediglich 10 Minuten mit etwa 30 anderen Urlaubern vor Ort auf der Insel aufhalten. Allein diese Vorstellung erzeugte bei uns Unbehagen.
Am nächsten Morgen nutzten wir zunächst die Gelegenheit, schöne Panoramaaufnahmen (Foto oben) vom Nordufer des Maligne Lake in Richtung der Berge um Spirit Island zu fotografieren. Wir waren von der einmaligen Wasserspiegelung total begeistert. Gegen acht Uhr morgens begannen dann die ersten Aktivitäten auf dem See, wodurch die Wasseroberfläche zusehends unruhiger wurde. Dafür hatten wir unerwartetes Glück, da eine geschlossene Reisegruppe bereits gegen 9.30 Uhr mit einem der Ausflugsboote startete und wir noch zwei freie Plätze erhielten.
Überglücklich saßen wir im Ausflugsboot in Richtung Spirit Island. Vor allem freuten wir uns über die Tour um 9.30 Uhr, denn nur am Vormittag herrscht auf Spirit Island angenehmes Seitenlicht. Bereits ab 10.30 Uhr liegt die Insel im Gegenlicht und aufgrund des vorgegebenen Weges kann man in der Blickrichtung kaum variieren.
Allein die Fahrt auf dem fast 28 km langen See vorbei an den hohen, noch schneebedeckten Berggipfeln, begeisterte uns. Locker und herzlich erzählte uns die Reiseleiterin ihre Erlebnisse und beantwortete geduldig unsere Fragen. Es herrschte eine sehr gute Stimmung an Bord.
Nach 35 Minuten Fahrzeit erreichten wir den Bootssteg an der Halbinsel. Wir beeilten uns, die richtige Fotoposition zu finden, wobei hier keinerlei Auswahlmöglichkeiten bestehen. Der Weg ist vorgegeben und es existieren lediglich zwei Standpunkte.
Wir freuten uns, endlich an unserem Ausflugsziel zu sein und vor allem darüber, dass noch kein allzu starkes Gegenlicht herrschte. Allerdings hatten wir während der zehn Minuten Aufenthalt auch keinerlei Zeit, uns irgendwelche Gedanken zu machen.
Wir taten genau das, was wir sonst so sehr verabscheuen: Kamera auf das Motiv halten und drauflos knipsen. Hauptsache das Motiv innerhalb von 10 Minuten irgendwie auf den Sensor bekommen.
Und schon ertönte das erste Bootssignal, was bedeutete, wir müssen uns alle auf den Rückweg begeben. Das zweite Signal ist als letzter Aufruf zu verstehen und beim dritten Signal fährt das Boot dann einfach los.
Glücklich und entspannt fuhren wir durch diese herrliche Landschaft wieder zurück zur Maligne Lodge. Dort angekommen nahmen wir im Restaurant erst einmal ein zweites Frühstück zu uns und verbrachten den restlichen Tag am Maligne Lake.
Rundwanderwege, wie der 2.7 km lange Wanderweg Moose Lake Loop Trail auf der westlichen Uferseite und der 3.2 km lange Mary Schaffer Loop Trail auf der östlichen Uferseite laden hier zum Entspannen ein.
