Reisekolumne Städtereise Norditalien
Fototour in der Altstadt von Padua im nördlichen Venetien
Unser Roadtrip durch Venetien begann mit einer klaren Vorstellung: Natur, Kultur und das authentische italienische Leben genießen. Doch wie so oft bei Reisen kam alles anders als geplant. Wechselhaftes Wetter zwang uns abermals, unsere geplante Route zu ändern, und so entschieden wir uns, die Adriaküste anzusteuern, wo uns die Sonne erwartete. Eines unserer Zwischenziele: Padua - eine Stadt, die uns mit ihrer beeindruckenden Geschichte, Architektur und ihrem einzigartigen Flair faszinierte.
Nach einer ruhigen Nacht auf einem Wohnmobilstellplatz etwas außerhalb der Stadt machten wir uns früh am Morgen mit dem Fahrrad auf den Weg ins Zentrum. Ohne festen Plan traten wir los und ließen uns von den alten Gassen und der lebendigen Atmosphäre treiben.
Doch Padua erwies sich als weitläufiger als erwartet, und es dauerte nicht lange, bis wir erkannten, dass wir ohne Stadtplan Schwierigkeiten hatten, uns zu orientieren. Schließlich fanden wir ein Informationsbüro und setzten unsere Tour, jetzt mit einem Plan in der Hand, fort.
Unser erstes Ziel war die Basilika Santa Giustina, ein beeindruckendes Renaissancebauwerk, das mit seiner schlichten, imposanten Fassade sofort ins Auge sticht. Die Basilika ist einer der größten Sakralbauten Italiens und beherbergt die Reliquien des Heiligen Lukas, was sie zu einem bedeutenden Pilgerort macht. Im Inneren strahlt der Raum eine Ruhe aus, die uns innehalten ließ. Die Schlichtheit der Architektur verstärkte den spirituellen Eindruck, den dieser Ort auf uns machte.
Nur ein Steinwurf entfernt von der Basilika befindet sich der Prato della Valle, einer der größten Plätze Italiens. Umrahmt von einem Wasserkanal und 78 Statuen berühmter Persönlichkeiten, besticht dieser ovale Platz durch seine geometrische Klarheit und beeindruckende Weitläufigkeit. In der Mitte des Platzes liegt die Isola Memmia, eine grüne Insel, die von einer Allee aus Bäumen gesäumt ist und zum Spazieren einlädt.
Der Platz war wie geschaffen für eine Pause - ein perfekter Ort, um die morgendliche Ruhe zu genießen. Die Statuen warfen sanfte Schatten, das Licht war perfekt, um die harmonische Atmosphäre dieses Ortes einzufangen.
Unsere Tour führte uns weiter zur Piazza delle Erbe, einem der lebendigsten Plätze Paduas, umgeben von historischen Gebäuden und dem imposanten Palazzo della Ragione. Dieser mittelalterliche Palast, der im 13. Jahrhundert errichtet wurde, beherbergt einen großen freitragenden Saal, der mit faszinierenden Fresken verziert ist.
Die Piazza della Frutta, gleich nebenan, ist ebenfalls ein zentraler Punkt der Stadt und bekannt für das tägliche Markttreiben.
Nur wenige Schritte westlich des Piazza della Fruita faszinierte uns ein weiterer Platz, die Piazza dei Signori. Die bunten Marktstände, die frischen Produkte und das lebendige Treiben verliehen auch diesem Platz eine besondere Energie.
Auf der Ostseite des Platzes dominierte das Portal der Kirche St. Clemens den Platz. Auf der Westseite der Piazza dei Signori zog jedoch der prachtvolle mittelalterliche Uhrturm Torre dell’Orologio mit seiner astronomischen Uhr aus dem Jahre 1344 alle Blicke auf sich. Der Turm wurde zwischen 1426 und 1430 auf den Ruinen des Osttors erbaut.
Was Padua für uns an diesen Plätzen besonders machte, war die Art, wie Geschichte und Gegenwart hier harmonisch ineinander übergehen. Die historischen Plätze sind nicht nur Kulisse, sondern gelebter Alltag - Orte, an denen Menschen sich treffen, reden, einkaufen oder einfach das Leben genießen.
Am späten Nachmittag suchten wir uns einen Platz auf der Piazza del Santo, direkt vor der Basilika des Heiligen Antonius. Bei einem Glas Wein und kleinen italienischen Köstlichkeiten ließen wir den Tag Revue passieren und genossen die entspannte Atmosphäre mit direktem Blick zur Basilika.
Direkt an der Piazza del Santo und nur wenige Minuten vom Prato della Valle entfernt steht die berühmte Basilika des Heiligen Antonius, die auch "Il Santo" genannt wird. Mit ihren gotischen und romanischen Elementen ist sie eines der bedeutendsten Pilgerziele Italiens. Schon beim Betreten der Basilika überwältigte uns die Fülle an Kunstwerken und architektonischen Details. Besonders die Werke von Donatello, darunter seine berühmten Bronzeskulpturen, beeindruckten uns zutiefst. Die Basilika ist nicht nur ein Meisterwerk der Architektur, sondern auch ein spiritueller Ort von großer Bedeutung.
Als die blaue Stunde anbrach, hüllte sich Padua in ein magisches Licht. Die Reflexionen der beleuchteten Gebäude auf den gepflasterten Straßen und Plätzen schufen eine Atmosphäre, die zum Fotografieren einlud. Besonders der Prato della Valle verwandelte sich in ein Meer aus Lichtern und Schatten, das uns noch einmal tief in die besondere Stimmung dieser Stadt eintauchen ließ. Die Kamera konnte kaum stillstehen, so viele beeindruckende Motive boten sich uns in dieser magischen Stunde.
Padua ist eine Stadt, die in jeder Ecke Geschichte atmet. Ihre Plätze, Kirchen, Paläste und Märkte sind nicht nur touristische Highlights, sondern Orte, an denen das italienische Lebensgefühl lebendig ist. Es war die Kombination aus Kultur, Architektur und dem alltäglichen Leben, die uns besonders beeindruckte. Unsere Reise durch Padua war mehr als nur ein Roadtrip - es war eine Entdeckung der italienischen Seele, eine Erfahrung, die uns noch lange begleiten wird.
Wenn du auf der Suche nach einem Abenteuer bist, das Natur, Geschichte und das pure italienische Lebensgefühl vereint, dann ist Padua der perfekte Ort. Hier findest du nicht nur faszinierende Sehenswürdigkeiten, sondern auch die Essenz des italienischen Lebens - lebendig, authentisch und voller Geschichte.